Kranke Zähne, mangelnde Mundhygiene und damit einhergehende Beschwerden wie beispielsweise Parodontitis haben Einfluss auf unseren gesamten Körper. Sie wirken sich auf unser allgemeines Wohlbefinden und auf unsere Gesundheit aus. Das ist schon lange kein Geheimnis mehr.
„Parodontitis kann jeder bekommen. Allerdings haben Diabetiker – vor allem, wenn sie schlecht eingestellt sind – ein 3-fach erhöhtes Risiko an Parodontitis zu erkranken. Der über lange Zeit, vielleicht sogar chronisch erhöhte Blutzuckerspiegel belastet den Zahnhalteapparat des Patienten, schwächt sein Immunsystem und begünstigt so Infektionen im Mund,“ berichtet Dr. med. dent. Mikaela Männich. Das Fatale: Umgekehrt beeinflusst auch Parodontitis den Blutzuckerspiegel negativ, da die Entzündungen im Mund die Wirkung des Insulins verringern und dadurch die korrekte und so wichtige Messung und Einstellung der Blutzuckerwerte erschweren.
Ein Demenzforscher-Team aus den USA hat vor kurzem nun die These aufgestellt, dass Parodontitis auch das Risiko erhöhen könnte an Alzheimer zu erkranken. Die Wissenschaftler untersuchten Gehirne verstorbener Alzheimerpatienten und stießen bei 51 von 53 Gewebeproben vermehrt auf Spuren aggressiver Parodontitis-Erreger bzw. von diesen produzierte Enzyme, die für krankhafte Veränderungen im Gehirn sorgen. „Was Demenz oder eben Alzheimer auslöst, ist nach wie vor ein medizinisches Rätsel und die nun entdeckten Erreger natürlich nicht die einzigen vermeintlichen Verursacher dafür,“ erklärt Dr. med. dent. Mikaela Männich. „Was wir mit Sicherheit wissen, ist die Wirkung von einer unbehandelten Parodontitis auf den menschlichen Körper und das erhöhte Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen, Schlaganfall, Frühgeburten, Diabetes und Atemwegserkrankungen. Auch Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises werden durch die Parodontitis negativ beeinflusst. Diabetiker oder wer familiär durch Parodontitis, Diabetes oder Demenzerkrankungen vorbelastet ist, sollte dies bei seinem Zahnarzt ansprechen.“
Grundsätzlich kann jeder etwas tun, um Parodontitis zu vermeiden, denn mangelnde Zahnhygiene ist die Hauptursache für Zahnfleischbluten und Parodontitis. Um hier vorzubeugen hilft nur regelmäßiges Zähneputzen, Zahnzwischenraumpflege sowie mindestens einmal im Jahr zur Zahnkontrolle und regelmäßig zur professionellen Zahnreinigung zu gehen. „Je früher Parodontitis erkannt wird, desto besser ist die Prognose, die Parodontitis langfristig besiegen zu können und Folgeerkrankungen zu vermeiden“, sagt Dr. med. dent. Mikaela Männich.